Tallinn Tag 6
Ich kann gar nicht fassen, dass heute bereits mein sechster Tag in Tallinn anstand. Vormittags habe ich wieder einmal eine Call-Pause genutzt, um ein weiteres Museum zu begutachten, und zwar das Estnische Seefahrtmuseum. Nicht unbedingt meine erste Wahl, aber die Bewertungen auf Google sahen ja doch ganz gut aus. Auf jeden Fall war es super modern, mit unendlich vielen Ausstellungsstücken, mit denen man in Interaktion treten konnte. Der Eintritt war, mit 15 €, dann letztlich aber doch etwas hoch, wenn man bedenkt, dass es sich um so ein spezielles Thema handelt. Freunde der Schifffahrt und Liebhabern von Schiffsmodellen sei dieses Museum jedoch wärmstens ans Herz gelegt!:)
Direkt neben dem Museum befindet sich die Olaikirche, die ich bereits an einem anderen Tag beim Vorbeigehen bemerkt habe. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass man sie nicht nur besuchen, sondern auch die 232 Treppenstufen emporsteigen kann, um in den 124 m hohen Turm zu gelangen! Allerdings bringt ein hoher Turm auch Risiken mit sich. Mindestens achtmal schlug ein Blitz in den Kirchturm ein und dreimal brannte die Kirche komplett nieder. Der Aufstieg hat sich aber in jedem Fall gelohnt! Absolute Empfehlung. Man hat einen tollen Ausblick auf die Altstadt und das Meer inklusive des Hafens.
Nach der Arbeit habe ich dann noch das Vabamu besucht. Es unterrichtet seine Besucher über die Besatzung durch Deutschland und die Sowjetunion von 1939 bis 1991. Die Kuratoren legen Wert darauf, dass dies kein Ort des Hasses ist, sondern ein Ort, an dem der Sieg der Freiheit zelebriert wird. Auch hier werden interaktive Inhalte gekonnt eingestreut. Da können sich deutsche Museen abermals ein Scheibchen abschneiden.
Entlang des „Castrum Danorum“ (einem Barockschloss und heutigen Sitz des estnischen Parlaments, erbaut auf einer Zitadelle aus dem 9. Jahrhundert) und vorbei am „Langen Hermann“ (ein 1370 errichteter Wehrturm), ging es dann zurück zum Hotel.