Südkorea Tag 14

Halli Hallo,

den Abreisetag hier nun als Urlaubstag zu verkaufen wird natürlich schwierig, gerade wenn man bedenkt, dass wir bereits um 9 Uhr zum Flughafen aufgebrochen und 12:30 Uhr gestartet sind, aber ich probiere es mal dennoch!:) Ich möchte die Gelegenheit nutzen ein paar Key Findings auszuspeichern, wie man so schön in der Telekom-Management-Welt sagt!:D Vielleicht helfen dem einen oder anderen diese Tipps für die Planung des eigenen Südkorea-Trips!

  • Internet:
    Die Internetanbindung ist überall im Land sehr gut. Man findet im öffentlichen Raum sehr viele kostenlose Wifi’s. Für unterwegs kann man sich aber auch, so wie wir, eine zweite SIM-Karte für’s Handy zulegen, mit der man dann mobil surfen kann. Dies ist gerade für die Navigation unerlässlich und erspart sicherlich so manchen Streit!:) Für 20 Tage haben wir umgerechnet circa 45 € bezahlt, damit wir unbegrenzt unterwegs surfen konnten. Ein faires Angebot, wie ich finde. Zu finden sind diese Karten direkt an den Flughäfen.
  • Navigation:
    Google Maps kann man in Südkorea nur eingeschränkt nutzen. Die Karten sind veraltet, man kann kaum Orte anklicken und die Infos zu Hotels und Gastronomie sind entweder nicht gepflegt oder veraltet. Generell wird Google Maps dort einfach weniger genutzt. Unentbehrlich hingegen ist die KakaoMap-App! Auch wenn die Oberfläche auf Koreanisch ist, liefert die App alle wichtigen Infos, die man benötigt, um im öffentlichen Nahverkehr zu reisen. Auch mit so wichtigen Infos wie Preisen und welchen Metroein- und ausgang man benutzen sollte, kann die App aufwarten. Teilweise sind die Metrostationen so wahnsinnig groß, dass diese Informationen wirklich nützlich sind!
  • Transport / öffentliche Verkehrsmittel:
    Generell kann man in Südkorea inländisch recht günstig und komfortabel reisen. Die Infrastruktur für Fernreisen ist einfach gut ausgebaut. Zu erwähnen ist natürlich auch das gratis WLAN in den Bussen und in der Metro!:)
    Inlandsflüge (zum Beispiel nach Busan oder Jeju) kosten meist unter 100 €. Eine einfache Fahrt mit der Metro kosten knapp 1300 Won, also umgerechnet 1 €. Die Busse, die vor allen Dingen in ländlicheren Gegenden oder auf Jeju eingesetzt werden, fahren stets sehr rasant. Auch beim Ein- und Ausstieg wird auf niemanden gewartet. Da muss man etwas auf der Hut sein!:D
    An vielen Bushaltestellen gibt es mittlerweile digitale Anzeigen, die sich auch auf Englisch umstellen lassen. So erkennt man sofort, wann welcher Bus eintrifft. Das Leitsystem der Metro ist auch für jeden verständlich, der schon einmal mit einer Metro gefahren ist. Essen und Trinken ist in jedem Fortbewegungsmittel untersagt – im Gegensatz zu Deutschland halten sich in Korea aber auch alle daran.
    Auf ältere Menschen und Schwangere wird tatsächlich Acht gegeben. Diesen Menschen seinen Platz anzubieten, ist hier eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus wird man auch per Ansage im Zug darauf hingewiesen.
  • Gastronomie / Verpflegung:
    Besteck und Servietten befinden sich mit Sicherheit in einer Schublade, die sich unter dem Tisch befindet. In Südkorea gibt man kein Trinkgeld. Das Trinkwasser in Restaurants wird meistens gratis gereicht. Zu den meisten Mahlzeiten gehört auch eine Suppe sowie Bancha (kleine eingelegte Speisen wie Gurken, Kimchi oder Rüben), mit denen man sich die Zeit bis zum Hauptgang vertreiben kann. Grundlegend ist das Essen sehr fleischlastig und auch gerne scharf gewürzt. Als Vegetarier oder Veganer hat man eher schlechte Karten. Die Preise empfanden wir als teilweise günstiger als in Deutschland.
    Es wird kein Frühstück so wie wir es kennen angeboten, sondern eher eine abgespeckte Version des Mittagessens. Am besten, man sucht bei Google Maps oder der KakaoMap-App nach dem Stichwort „Brunch“. Eine große Auswahl an Frühstückslokalen hat man dann aber immer noch nicht – selbst in den Großstädten!
    Die Foodmarkets sind sehr beliebt bei den Inländern. An den Marktständen wird auch bis spät abends Fingerfood angeboten.
    Einkaufsmärkte oder Discounter, so wie wir sie kennen, sind uns nicht begegnet. Wir haben meist in den drei großen Convenience Stores eingekauft: CU, 7-11 und GS25. Dort findet man dann aber auch wirklich alles. Von Krabben-Chips über Handcreme bis hin zu Alkohol (Soju natürlich!:-P). Genauso wie es diese Convenience Stores an wirklich jeder Ecke gibt, gilt das gleiche für Filialen von Starbucks!
  • Geld: Visa-Kreditkarten werden eindeutig bevorzugt. Beim Bezahlen mit Mastercard hatten wir ganz oft Probleme. Das Preisniveau ist generell sehr gut und teilweise günstiger als in Deutschland (gerade beim Thema Essen). Für Touristen bietet es sich an, die sogenannte T-card zu kaufen. Dort kann man Geldbeträge aufbuchen, um dann damit in der Metro oder in Geschäften bargeldlos bezahlen zu können. Die T-Card war unser täglicher Begleiter in allen Lebenslagen, aber vor allen Dingen auch deshalb, weil wir fast ausschließlich die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt haben!
    Münzen werden so gut wie nie benutzt, weil sie einfach keinen Wert besitzen. Maximal gehen die Preise in den Hunderter-Bereich (eine Plastiktüte beim Einkauf kostet zusätzlich 100 Won also 7,5 cent!:D )
  • Kultur / Sehenswürdigkeiten: Die Eintritte sind überall sehr günstig! Für den Besuch des 1 km langen Lavatunnels haben wir pro Person 3 € bezahlt. Wenn ich mich zurückerinnere an Island, haben wir pro Person 100 € Eintritt bezahlt und die Höhle war zudem noch weniger beeindruckend. Das Rauchen an öffentlichen Plätzen oder in der Nähe von Metrostationen ist fast überall in Korea verboten. Man sieht auch wirklich kaum jemanden, der überhaupt raucht! Kaugummi kauen gilt auch als respektlos und ist oft verboten (In einer Kunstausstellung wurden wir aufgefordert uns unserer Kaugummis zu entledigen!).
    K-Pop, also Korean Pop ist allgegenwärtig. Überall sieht man die Konterfeis der beliebten Boy- und Girlgroups abgebildet. Interessant zu erwähnen ist auch, dass es ein Handzeichen aus der K-Pop-Welt bereits geschafft hat, Einzug in den koreanischen Alltag zu finden. Auf manchen unserer Bilder könnt ihr uns dabei sehen, wie wir es zeigen!:)
  • Verständigung / Sicherheit: Kurz gesagt: Man fühlt sich überall absolut sicher! Südkorea ist eines der verbrechenärmsten Länder der Welt. Wir haben die Bürger Südkoreas als hilfsbereit kennengelernt (trotz der Sprachbarriere!). Eigentlich könnte man die Sprache relativ schnell lernen, wenn man möchte, aber uns haben die Wörter „Guten Tag“ (annyeonghaseyo) und „Danke“ (gamsahabnida) weite Strecken unseres Urlaubs gereicht!:D
  • Wandern: Korea ist bekannt für seine vielen Berge. Darüber hinaus gibt es viele schöne innerstädtische-, aber auch Nationalparks! Leider sind in letzteren die Wanderwege meist nicht gut gekennzeichnet. Dazu kommt noch, dass die Übersichtskarten zur Wegführung oftmals nicht genordet sind. Ansonsten sind alle Parks sehr sauber und das obwohl, oder gerade weil, es keine Mülltonnen gibt! Wie überall in Südkorea ist man angehalten seinen Müll mitzunehmen! Die Parks zeichnen sich auch durch viele kostenfreie Toiletten aus, sodass man nicht Wildpinkeln muss!:) Die Wanderwege wirken teilweise recht gefährlich. Manche Wanderung kann im letzten Drittel dann zu einer Bergsteiger-Route mutieren, wenn man sich an Stahlseilen die rutschigen Berge hochziehen muss (ohne Sicherung wohlgemerkt!)
  • Diverses: Wie schon erwähnt, gibt fast keine Mülltonnen. Dies gilt allerdings nicht nur für die Parks, sondern generell. Je eher man sich damit abfindet, desto besser!:D
    Duschen sind selbst in Hotels manchmal nicht extra abgetrennt, sodass man sich, während man auf Toilette sitzt, auch direkt duschen kann. In einem unserer Hotels wurde man darüber hinaus per Schild gebeten kein Toilettenpapier herunterzuspülen, da sonst die Toilette verstopfen könnte. Ähh ja! 😀
    Es gab keinen merkbaren Ruhetag. Die Geschäfte hatten auch am Wochenende auf und es war auch immer überall etwas los.

So, das waren dann auch schon unsere Tipps und Hinweise. Alles in allem ist Südkorea auf jeden Fall eine Reise wert! Ich glaube, nirgendwo findet man Tradition und Moderne so harmonisch vereint wie in diesem Land.

In diesem Sinne: Annyeonghi!