Nepal Tag 11 – vom High Camp über den Thorung-La-Pass nach Muktinath
Unsere Nacht war um 03:30 Uhr vorbei, denn da klingelte der Wecker. Es kostete schon etwas Überwindung um 4 Uhr Nacht Frühstück zu essen, aber wir wussten natürlich alle, dass wir die Energie heute brauchen würden. Gegen um 04:45 Uhr brachen wir dann endlich auf. Die ersten Stunden der Wanderung verliefen ja in vollkommener Dunkelheit, sodass wir unsere Stirnlampen einsetzen mussten. Der Weg war zwar technisch nicht weiter anspruchsvoll, aber die Höhe und die damit verbundene Sauerstoffknappheit machten uns schwer zu schaffen. Als wir dann kurz nach 7 Uhr den Pass erreichten, mache sich unter uns Euphorie breit! Wir waren unglaublich froh darüber, den schwierigen und entbehrungsreichen Aufstieg gemeistert zu haben. Nach den obligatorischen „Siegerfotos“, tranken wir fix einen Tee (in einer provisorischen Hütte auf dem Gipfel) und machten uns sogleich an den Abstieg. Mit jedem Höhenmeter, den man absteigt, fühlt man sich ein Stück weit besser. Kopfschmerzen und Trägheit verschwinden nach und nach. Der zweite Teil des Tages hatte es aber dennoch in sich. Wir stiegen 1300 Höhenmeter ab, was ewig dauerte. Außerdem war dies natürlich eine krasse Belastung für unsere Knie! Nach circa 3 Stunden Abstieg machten wir Mittagsrast in Chabarbu. Gegen Mittag kamen wir dann endlich in Muktinath an und zelebrierten unseren Erfolg mit Pizza und Bier!:) Leider gab es für uns im gesamten Ort keine Internetverbindung. Das war dahingehend schlecht, da wir nach der erfolgreichen Passüberquerung doch schon gerne unseren Liebsten mitteilen wollten, dass es uns gut geht. Immerhin gab es erst 2014 ein wetterbedingtes Unglück, bei dem zahlreiche Wanderer ihr Leben ließen. Ein Ausläufer des tropischen Zyklons Hudhud verursachte einen unvorhergesehenen, außergewöhnlichen Wintereinbruch und einen Blizzard, vor allem an der Westseite des Thorong La. Mehr als 300 Menschen wurden unter Einsatz von Hubschraubern von einheimischen Sicherheitskräften gerettet, die Zahl der Toten wurde mit 43, die Zahl der Verletzten mit 175 angegeben. Fünf Tage später wurden noch 45 Menschen vermisst.