Island Tag 6
Unseren heutigen Tag haben wir ruhig angehen lassen. Zunächst besuchten wir den wunderschönen Kratersee Kerið. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. (Diesen Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!:D )
Als Nächstes machten wir uns auf den Weg zu den Sehenswürdigkeiten, die wir am ersten Tag aufgrund des schlechten Wetters ausgelassen hatten. Der ausbrechende Geysir war äußerst beeindruckend. Der große Geysir ist übrigens namensgebend für diese Art von geothermalen Quellen, die in anderen Teilen der Welt erst im 19. Jahrhundert allgemein bekannt wurden. Sein Name ist von dem isländischen Wort gjósa (deutsch hervorsprudeln) abgeleitet.
Danach waren haben ein weiteres Highlight besucht – den Gullfoss (isl. gull = „Gold“, foss = „Wasserfall“). Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und die zweite 21 m Höhe besitzt. Dass es diesen Wasserfall noch gibt, ist dem Einsatz von Sigríður Tómasdóttir vom nahegelegenen Hof Brattholt zu verdanken, die um 1920 gegen den Bau eines Elektrizitätswerks am Wasserfall anging. Eine englische Gesellschaft hatte den Wasserfall gepachtet, um einen Staudamm zu errichten und Elektrizität zu erzeugen. Nach jahrelangem Rechtsstreit mithilfe des Rechtsanwalts und späteren Präsidenten von Island Sveinn Björnsson, als alle Anstrengungen hoffnungslos erschienen und Sigríður mit dem Freitod in den Fluten drohte, konnte der Vertrag schließlich aufgrund einer zu spät gezahlten Pacht aufgelöst werden und ging schließlich zurück an den isländischen Staat. Daran erinnert eine Hinweistafel aus Stein in der Nähe des Wasserfalles.
Zum Abschluss unseres Tages gönnten wir uns noch eine Führung durch einen Lavatunnel. Höhlentouren werden zwar oft in Island angeboten, jedoch teilweise zu horrenden Preisen. Unser Favorit unter den Höhlentouren war eine Führung, die pro Person 330 € hätte kosten sollen!:D Jaja, die Isländer. Auf dem Weg zum Zeltplatz weckte noch der Ort Strandakirkja auf der Karte unsere Neugier. Der Name klang irgendwie so, als ob eine Kirche am Strand stehen würde und tatsächlich war es dann auch so! 😀