Bukarest Tag 3
Meinen heutigen letzten Reisetag verbrachte ich alleine, da Hannah so einem Nonsens wie einem geregelten Arbeitstag nachgehen wollte! 🙂 Frühstück gab es heute im „Hug in a Mug“-Café.
Danach suchte ich das Holocaust-Mahnmal auf. Zum besseren Verständnis hier ein paar Hintergründe: Am 21. Juni 1941, also noch einen Tag vor dem Überfall auf die Sowjetunion und dem damit verbundenen Kriegseintritt Rumäniens auf deutscher Seite, verfügte Marschall Antonescu, dass alle Juden aus ländlichen Regionen in Städte zu deportieren seien. Fast alle erwachsenen jüdischen Männer wurden zur Pflichtarbeit herangezogen. Ein großer Teil der in privatem jüdischem Besitz befindlichen Immobilien wurde enteignet; gleiches galt für die Liegenschaften der jüdischen Gemeinden. Wenige Tage nach Kriegsausbruch verübten rumänische Militär- und Polizeieinheiten, Geheimdienstmitarbeiter, aber auch Angehörige der Zivilbevölkerung gemeinsam mit Soldaten der deutschen Wehrmacht am 29. Juni 1941 in der Stadt Iași einen Pogrom, dem etwa 13.000 Juden zum Opfer fielen.
Im Anschluss daran knipste ich ein paar Fotos vom CEC-Palast, dem Sitz einer bekannten rumänischen Bank, bevor ich mich auf den Weg zum Naturkundemuseum sowie dem Museum für rumänische Volkskunst machte. Leider fand ich im Vorfeld keine Öffnungszeiten. Natürlich waren beide Museen geschlossen – an einem Montag allerdings auch nicht weiter verwunderlich. 😉
Also schritt‘ ich dennoch frohen Mutes in Richtung des Triumphbogens. Dieses Kriegsdenkmal ist aus Granit gefertigt und mit einer Höhe von 27 Metern wirklich imposant. Zum Abschluss kam ich am Monument Aripi vorbei, das vor dem Casa Presei Libere steht – dem Haus der freien Presse. Das ist ein Gebäude im Stil des sozialistischen Klassizismus. Es war von 1956 bis 2007 das höchste Gebäude der Stadt, bis es vom Tower Center abgelöst wurde.