Alaska Tag 11

Was für ein abermals ereignisreicher Tag! Heute früh bin ich zeitig in Fairbanks aufgebrochen, um die zwei Stunden Autofahrt fix hinter mich zu bringen und damit ich nicht mit allzu großem Zeitdruck im Denali-Nationalpark ankomme. Kurz vor dem Park machte ich noch Rast in Healy und schaute mir den Bus an, der im Film „Into the Wild“ als Requisite verwendet wurde. Das Original, das traurige Berühmtheit erlangte, wurde mittlerweile aus dem Nationalpark mit einem Helikopter herausgeflogen und wird nun im „Museum of the North“ vor Ausstellungsbeginn restauriert.

Es war übrigens schwer, aus den 400 geknipsten Fotos die Besten herauszusuchen, weil die Landschaften im Nationalpark unendlich schön sind! Mit dem privaten Auto würde man nur bis Meile 15 kommen. Mit dem Nationalparkbus, für den man vorher einen Platz reservieren musste, konnten wir bis Meile 43 fahren. Normalerweise auch noch weiter, aber die Verwaltung kämpft aktuell weiterhin mit den Folgen eines Erdrutsches aus dem vergangenen Sommer, der die einzige Schotterstraße zerstört hat. In Summe waren wir 4,5 Stunden unterwegs und haben vor lauter Staunen kaum den Mund zubekommen. Unser Bus gehörte auch zu den knapp 30 % der Besucher, die das Glück hatten, den Denali (ehemals Mount McKinley) zu Gesicht zu bekommen. Die restliche Zeit versteckt er sich in Wolken. Generell war er auch schwierig abzulichten, da der Granitbrocken komplett mit Schnee bedeckt ist und allein deshalb schon mit den Wolken zu verschmelzen scheint. Der Denali ist mit 6190 Metern Höhe der höchste Berg Nordamerikas. Er gehört damit zu den Seven Summits, den jeweils höchsten Bergen der sieben Kontinente. Auf der Hinfahrt zur Meile 43 hatten wir so absolut gar kein Glück Wildtiere zu beobachten, aber dann umso mehr auf der Rücktour! Neben diversen Karibus bekamen wir auch einen Grizzly vor die Linse! Mein Teleobjektiv kam da bereits an seine Grenzen 😀 Auf jeden Fall hat der Park zahlreiche Regeln aufgestellt, wie man mit den Tieren nicht in Kontakt tritt. Wenn ein Tier sich auf die Straße für ein Nickerchen legt, dann bleiben die Busse eben stehen. Rekord hält wohl ein Bär, der den Verkehr für geschlagene vier Stunden aufgehalten hat! 😀 Die Tiere dürfen natürlich nicht gefüttert werden und man darf auch nur an wenigen gewissen Punkten den Bus verlassen.

Nach der Tour wurden wir wieder im Bus Depot abgesetzt. Da ich mich heute noch nicht so richtig bewegt hatte, entschied ich mich noch den Mount Healy zu besteigen. Wieso auch nicht. Die Aussicht war auch hier wieder der absolute Wahnsinn! Morgen fahre ich noch mal in den Denali-Nationalpark für eine halsbrecherische Wanderung! 🙂 Übernachten werde ich heute bei einem Züchter, der Schlittenhunde für das berühmte Iditarod-Hundeschlittenrennen züchtet, an dem er dann selbst dran teilnimmt. Die Hunde waren bislang ruhig, außer die werden gefüttert und vor einen Wagen gespannt (Sommeredition!) 😉